Heiligabend (französisch: la veille de Noël, italienisch: il giorno di Natale) ist in keinem Kanton der Schweiz ein Feiertag. Nichts desto trotz schliessen die meisten Geschäfte an diesem Tag bereits zur Mittagszeit, um den Familien die Pflege weihnachtlichen Brauchtums zu ermöglichen. Das Datum für Heiligabend liegt auf dem 24. Dezember. Es handelt sich um die Nacht vor dem 1. Weihnachtstag und damit dem Fest der Geburt Jesu.
Weihnachtsplätzchen sind in allen Regionen beliebt.
Warum wird Heiligabend gefeiert?
Heiligabend ist Teil der Weihnachtszeit und beendet offiziell die Tage des Advents. Aus religiöser Sicht beginnt der Feiertag erst mit Einbruch der Dunkelheit, da diese nach früherer Zeitrechnung den Beginn des neuen Tages beinhaltete. Die ersten Feiern zu Weihnachten sind für das Jahr 336 belegt. Da am 25. Dezember der Tag des römischen Sonnengotts war, ist davon auszugehen, dass die frühen Christen bereits in den Jahren zuvor parallel, wenn auch heimlich, ihr Weihnachtsfest gefeiert haben. Mancherorts geht man davon aus, dass Heiligabend bewusst in die Zeit der Wintersonnenwende gelegt wurde, um die Symbolik der Wiederkehr des Lichtes mit Jesu Geburt zu verbinden.
In den katholischen Kirchen findet – analog zur Nacht auf Ostersonntag – eine so genannte „Mette“ statt. Das Wort nimmt auf das lateinische „hora matutina“ für Morgenstunde Bezug. In vielen Regionen der Schweiz sind die Kirchen insbesondere an Weihnachten gut gefüllt.
Wie feiert man Heiligabend in der Schweiz?
Die Traditionen an Heiligabend sind in der gesamten Schweiz ähnlich wie in Deutschland oder Österreich. In aller Regel handelt es sich um ein Fest der Familie, das mit der Bescherung einhergeht, die nur in den seltensten Fällen auf den Morgen des 25. Dezembers gelegt wird. Die Tradition des Weihnachtsbaums kam erst im 20. Jahrhundert aus den städtischen Regionen der Schweiz in die einzelnen Dörfer. Im Ticino (Tessin) ist es üblich, dass in den einzelnen Orten eine grosse geschmückte Tanne aufgestellt wird, anderenorts begnügt man sich mit der Weihnachtskrippe, die auf eine ältere Tradition als der Weihnachtsbaum zurückblickt.
Anders, als in vielen anderen Ländern, existiert in der Schweiz kein typisches Weihnachtsgericht. Es hat sich allerdings über die Jahre das Fondue chinoise als besonders beliebt herausgestellt, da dieses Essen besonders gesellig ist. Des Weiteren wird im Aargau gern Pastetli mit Milke gegessen. Auch Rollschinkli und Schüfeli stehen hoch im Kurs.
In den italienisch geprägten Regionen kommen Panettone sowie Tortellini oder Ravioli in Brühe auf den Tisch. Weihnachtsplätzchen sind in allen Regionen beliebt.