Der Palmsonntag stellt sowohl in den katholischen als auch in den reformierten Regionen der Schweiz einen kirchlichen Feiertag dar. Ein gesetzlicher Feiertag ergibt sich daraus jedoch nicht – es ist vielmehr ein Ereignistag. In der evangelischen Kirche ist der Tag auch unter dem Namen „Palmarum“ bekannt und leitet die Karwoche ein. Entsprechend liegt der Palmsonntag eine Woche vor Ostern. Eine Besonderheit in der evangelischen Liturgie besteht darin, dass Gloria Patri, Gloria und Halleluja entfallen.
In den katholischen Gebieten der Schweiz findet Palmsonntag das Palmenbinden statt.
Auf welche Tradition geht Palmsonntag zurück?
Der Palmsonntag findet sich bereits im Neuen Testament bzw. in drei von vier Evangelien. Er erinnert an den Tag, an dem Jesus in Jerusalem Einzug hielt und ihm die Menschen mit Palmzweigen zujubelten. Die Palmzweige galten seit jeher als Symbole für das Leben und wurden in manchen Kulturen sogar als heilig verehrt. Entsprechend des Evangeliums ritt Jesus bei seinem Einzug auf einem Esel, was wiederum als Symbol für Bescheidenheit und Friedfertigkeit angesehen wird.
Wie wird Palmsonntag in der Schweiz gefeiert?
Palmsonntag weicht in der Schweiz ein wenig von den Bräuchen in Deutschland oder Österreich ab. Kennzeichnend vor allem für den Norden des Landes sind die so genannten „Palmen“, die beim Einzug in die Messe getragen werden. Es handelt sich dabei um Tannenbäume, die mit farbigen Wimpeln und sowohl mit Äpfeln als auch mit Kugeln aus Buchsbaum dekoriert wurden.
Eine Besonderheit stellen die Kantone Neuenburg, Waadt und Genf dar. Hier findet an Palmsonntag traditionell auch die Konfirmation statt. Einer der Gründe für diese Tradition besteht darin, dass die Konfirmation in früheren Zeiten mit der Entlassung aus der Volksschule einherging und am 1. April in aller Regel die Lehrzeit begann.
In den katholischen Gebieten der Schweiz findet wiederum an Palmsonntag das Palmenbinden statt. In der Regel entstehen dabei Gebinde aus Buchsbaum, Wacholder oder auch Stechpalme. Auch finden gelegentlich Prozessionen statt, die allerdings keine überregionale Bedeutung geniessen.