Der Josefstag wird in der Schweiz oftmals auch Seppitag genannt. Der Grund hierfür ist die Kurzform „Sepp“, die in der schweizerischen Mundart den Namen Josef abkürzt. Er wird am 19. März gefeiert und ist vor allem in den katholisch geprägten Gebieten der Schweiz ein Feiertag. Im Einzelnen sind dies die Kantone Nidwalden, Schwyz, Tessin, Uri und Wallis sowie manche Gemeinden in den Kantonen Graubünden, Luzern, Solothurn und Zug. Im Schweizer Kanton Tessin ist der Josefstag gleichzeitig der Vatertag, der in Deutschland beispielsweise auf Christi Himmelfahrt fällt. In Liechtenstein handhabt man dies ähnlich, doch gilt St. Josef hier nur dann als Feiertag, wenn der 19. März nicht in der Karwoche liegt.
Jass: ein beliebtes Kartenspiel
Auf welche Wurzeln gründet der Josefstag bzw. St. Josef?
Der Josefstag oder St. Josef nimmt direkt auf Josef von Nazareth, den Ziehvater Jesu Bezug. Dieser wird in der katholischen Kirche erst seit dem Mittelalter besonders verehrt. Vor allem Bettelorden wie die Dominikaner oder Franziskaner förderten ab dem 14. Jahrhundert den so genannten Josefskult. Das Datum des 19. März bezeichnet nicht im klassischen Sinne den Namenstag, sondern könnte eine Entsprechung des zuvor an diesem Tag anberaumten heidnischen Minervafestes, einem Fest für Handwerker, sein. Mit anderen Worten wollte die katholische Kirche schon seinerzeit Josef als Schutzheiligen der Handwerker und Arbeiter aufbauen, was auch dadurch deutlich wird, dass der Josefstag seit 1955 und Papst Pius XII. nach Willen der Kirche eine Alternative zum 1. Mai und damit dem weltlichen Tag der Arbeit darstellt. Bereits seit 1870 ist Josef Schutzpatron der gesamten katholischen Kirche und geniesst damit eine besondere Stellung.
Wie wird der Josefstag in der Schweiz gefeiert?
Anders als in Österreich, ist die Bedeutung des Josefstags in der Schweiz nur noch sporadisch erkennbar. Es ist sogar so, dass die Traditionen mehr und mehr in den Hintergrund geraten, was sich auch daran zeigt, dass Geschäfte mittlerweile auch in den katholischen Gebieten geöffnet bleiben. Geschlossen haben aber weiterhin Ämter, Büros, Banken und Schulen.
So schrieb eine grosse Schweizer Tageszeitung erst im Jahr 2016 „Josef hat einen schweren Stand“ und berichtet darüber, dass der Feiertag in mehr und mehr Gemeinden abgeschafft wird.
Wenn man überhaupt von besonderem Brauchtum sprechen möchte, dann lässt sich erwähnen, dass in manchen Gemeinden der Seppitag-Jass (Jass ist ein beliebtes Kartenspiel) stattfindet und manche Betriebe an diesem Datum Sonderangebote für Personen mit dem Namen Josef ausloben.