Ähnlich wie Rosenmontag oder auch der Aschermittwoch hat auch Weiberfastnacht eine grosse Bedeutung in manchen Regionen der Schweiz. Vereinfachend liesse sich sagen, dass vor allem die katholischen Regionen die entsprechenden Bräuche pflegen, wobei Basel ausdrücklich eine Ausnahme bildet. Bei der Rheinmetropole handelt es sich um eine regelrechte Fastnachtshochburg, wenngleich die Bürgerinnen und Bürger mehrheitlich protestantischen Bekenntnisses sind.
Weiberfastnacht gehört den Frauen
Worauf geht Weiberfastnacht zurück?
Wie es der Name bereits sagt, ist Weiberfastnacht den Frauen vorbehalten. Während es sich in Deutschland bzw. vor allem im Rheinland traditionell um den Auftakt in den Karneval handelt, beginnt man in der Schweiz bereits zu früheren Terminen. Ein Beispiel stellt die Meitli-Zyt in Meisterschwanden im Kanton Aargau dar, der am zweiten Sonntag im Januar im „Meitlisunntig“ (Mädchensonntag) gipfelt. Die Basis für diesen Brauch bildet der Mut der örtlichen Frauen während des Toggenburgerkrieges im Jahr 1712. Anderenorts orientiert man sich an Ostern bzw. der Fastenzeit und feiert den „Schmutzige Dunschtig“ bzw. „Feischte Dunschtig“ als den letzten Tag, an dem geschlachtet wurde und entsprechend fettig gegessen werden konnte.
Was passiert an Weiberfastnacht in der Schweiz?
Anders als in Deutschland sind die Riten und Gebräuche in der Schweiz überaus unterschiedlich und lassen sich nicht vereinheitlichen. Besondere Bedeutung hat Weiberfastnacht als „Schmotziger Donnschtig“ in Luzern, wo die Feierlichkeiten bereits um fünf Uhr morgens beginnen. An diesem Tag fährt der „Bruder Fritschi“ mit seiner Familie über den Vierwaldstättersee in die Stadt und es ertönt der so genannte Urknall. Neben einer Fülle weiterer Bräuche findet auch der erste von zwei Fastnachtsumzüge Luzerns bereits an Weiberfastnacht statt.
In Meisterschwanden wird an Weiberfastnacht bzw. dem Meitlisunntig in scherzhafter Form Jagd auf Männer gemacht und diese mit Grasbögen eingefangen. Die Männer können sich jedoch mit Lösegeld in Form alkoholischer Getränke freikaufen.
In Mels im Kanton St. Gallen wird hingegen das Ih-Huttle gefeiert und in Walenstadt (St. Gallen) werden symbolisch die Frauen provoziert, die am Fastnachtssonntag aus dem alten Rathaus stürmen und die Kinder jagen. In Schwyz wiederum, werden die Kinder an diesem Tag mit Süssigkeiten beschenkt, was die grosse Bandbreite an Bräuchen aufzeigt.